Unter der Regie der „Großen Drei“
Schon vor der Einladung zur Konferenz konsultiert das US-Außenministerium einige europäische Regierungen, darunter die von Großbritannien und Frankreich. Ende Juni 1938 trifft sich der US-Delegierte Myron C. Taylor zur Vorbereitung mit dem Franzosen Henry Bérenger und dem Briten Michael Palairet in Paris, spricht auch mit den Delegierten Argentiniens und Brasiliens und empfängt Vertreter zahlreicher privater Organisationen.
Ab dem 5. Juli 1938 steht Taylor in Évian im ständigen Austausch mit Bérenger und dem britischen Chefdelegierten Lord Winterton, die die Konferenz dem Hochkommissar für Flüchtlinge und dem „Nansen-Büro“ des Völkerbunds unterstellen wollen. Die Amerikaner setzen schließlich die Unabhängigkeit des aus der Konferenz hervorgehenden Zwischenstaatlichen Komitees für Flüchtlinge durch. Dabei helfen nicht nur die zahlreichen von Taylor in Évian gegebenen Empfänge, sondern auch die Aussicht für Winterton und Bérenger, Vorsitzender bzw. Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Komitees zu werden.
Lord Winterton, Myron C. Taylor und Senator Bérenger im Park des Hotel Royal, 6. Juli 1938
Noch am Vormittag des 6. Juli 1938 ist nicht klar, wer den Vorsitz der Konferenz übernehmen wird. Die Franzosen lehnen ab, weil die Konferenz auf Initiative von US-Präsident Roosevelt zustande gekommen ist. In letzter Minute einigt man sich darauf, dass der Franzose Henry Bérenger als Ehrenpräsident die Konferenz eröffnen und schließen und Myron C. Taylor als Präsident die Arbeitssitzungen leiten wird.
National Archives, College Park, MD
Agenda der US-Regierung für die Konferenz, 5. Juli 1938
Die Amerikaner sprechen von Anfang an von der Konferenz als vom „Zwischenstaatlichen Komitee“, dessen Einrichtung eigentlich deren Ergebnis sein soll. Obwohl der Anlass die Massenflucht von Juden aus Deutschland und vor allem Österreich ist, ist während der Konferenz nur von „political refugees“ (politischen Flüchtlingen) und in der Schlussresolution von „involuntary emigrants“ (unfreiwilligen Auswanderern) die Rede.
Franklin D. Roosevelt Library, Hyde Park, NY
Erste öffentliche Sitzung der Konferenz mit Eröffnungsansprache Senator Bérengers, 6. Juli 1938
Archives Nationales, Paris, 11 AR/800
Konferenz-Geschäftsführung: Sitzordnung
United Nations Archives, Genf
Präsident Roosevelt an den Ehrenpräsidenten Henry Bérenger, 8. Juli 1938
National Archives, College Park, MD
Konferenz-Leitung: Vorschlag zur Arbeitsweise, 7. Juli 1938
Die Konferenz bildet zwei Unterkomitees: Eines soll die Repräsentanten der nichtstaatlichen Organisationen anhören und ihre Stellungnahmen zusammenfassen, das andere, das Technische Unterkomitee, in nichtöffentlichen Sitzungen die Einwanderungsbestimmungen der Teilnehmerstaaten erfassen. Keiner der Staaten sieht auf der Grundlage seiner Bestimmungen Möglichkeiten zur Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge.
Franklin D. Roosevelt Library, Hyde Park, NY
Sir Neill Malcolm, 1931
Der ehemalige Generalmajor Sir Neill Malcolm ist seit 1936 Hochkommissar des Völkerbunds für Flüchtlinge aus Deutschland. Er ist bei der Konferenz prominent platziert und nimmt an den nichtöffentlichen Sitzungen beider Unterkomitees teil.
Foto: Walter Stoneman / National Portrait Gallery, London
Michael Hansson in Évian
Michael Hansson, seit 1936 Präsident des „Nansen-Büros“, ist Delegierter Norwegens und wird Vorsitzender des Technischen Unterkomitees der Konferenz.
Jüdische Presszentrale Zürich, Nr. 999/1.000 vom 15. Juli 1938 / Archiv für Zeitgeschichte / ETH Zürich
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 1/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 2/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 3/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 4/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 5/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 6/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD
Gegenüberstellung des amerikanischen und des britisch-französischen Entwurfs für die Schlussresolution der Konferenz, o. D. (Juli 1938), S. 7/7
Ein amerikanisch-britisch-französisches Redaktionsteam erarbeitet einen Entwurf für die Schlussresolution der Konferenz. Als die „Großen Drei“ sich geeinigt haben, muss Taylor Bedenken zahlreicher zentralamerikanischer Staaten ausräumen, die Zustimmung könnte zu Sanktionen des Deutschen Reichs hinsichtlich der Handelsbeziehungen führen.
National Archives, College Park, MD