Flucht und Vertreibung der Juden aus Österreich

 

Nach der Übernahme der österreichischen Regierung durch Nationalsozialisten marschieren am 12. März 1938 deutsche Truppen in Österreich ein, das einen Tag später vom Deutschen Reich faktisch annektiert wird.

Das vom Sicherheitsdienst der SS (SD) zusammengestellte „Einsatzkommando Österreich“  organisiert gegen die 191.000 Juden des Landes, von denen mehr als 90 Prozent in Wien leben, einen in Ausmaß und Brutalität bis dahin einzigartigen Terror. Hunderte prominente Juden werden inhaftiert. Die Israelitische Kultusgemeinde wird durchsucht und Unterlagen werden beschlagnahmt. Zahlreiche Juden befinden sich auch unter den insgesamt mehr als 7.800 Österreichern, die 1938 in das KZ Dachau verschleppt werden. Die staatliche Judenverfolgung setzt einen spezifisch österreichischen Antisemitismus frei, der sich in Misshandlungen von Juden sowie Plünderungen und „wilden Arisierungen“ jüdischer Geschäfte austobt.

Der Terror treibt viele jüdische Menschen in den Selbstmord. Zehntausende emigrieren legal, Tausende fliehen über die „grüne“ Grenze in die Schweiz und die Tschechoslowakei, so dass bis Ende 1938 ungefähr 80.000 Juden das Land verlassen haben.

Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938 Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen. Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A

Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938

Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen.

Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A

„Juden im Wiener Gefängnis“ Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien. Der Stürmer, Nr. 28/1938

„Juden im Wiener Gefängnis“

Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien.

Der Stürmer, Nr. 28/1938

Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938 In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen. American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY

Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938

In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen.

American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY

Schaufenster Wien, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5

Schaufenster Wien, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5

Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8

Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8

Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938 Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt. Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2

Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938

Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt.

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2

Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen. Österreichisches Staatsarchiv, Wien

Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft

Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen.

Österreichisches Staatsarchiv, Wien

Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938 Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird. The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD

Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938

Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird.

The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD

Antijüdischer Terror in Wien 1938 – Ausschnitte aus Amateuraufnahmen von Walter Nitsche und  Lafayette P. Monson, Frühjahr/Sommer 1938

Amateurfilmer dokumentieren die judenfeindliche Propaganda und die Ausschreitungen gegen Juden in Wien in den Monaten nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich. Neben Bildern von beschmierten oder „wild arisierten“ jüdischen Geschäften enthalten diese Amateurfilme auch kurze Aufnahmen einer „Reibepartie“, bei der Juden gezwungen werden, vor den Augen amüsierter Zuschauer Parolen der abgesagten Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs von den Straßen zu waschen.

© Österreichisches Filmmuseum, Wien,  EF-NS_011 und  EF-NS_057

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Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938 Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen. Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A

Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938

Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen.

Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A

Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938

Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen.

Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A

„Juden im Wiener Gefängnis“ Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien. Der Stürmer, Nr. 28/1938

„Juden im Wiener Gefängnis“

Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien.

Der Stürmer, Nr. 28/1938

„Juden im Wiener Gefängnis“

Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien.

Der Stürmer, Nr. 28/1938

Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938 In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen. American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY

Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938

In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen.

American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY

Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938

In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen.

American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY

Schaufenster Wien, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5

Schaufenster Wien, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5

Schaufenster Wien, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5

Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8

Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8

Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8

Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938 Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt. Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2

Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938

Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt.

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2

Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938

Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt.

Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2

Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen. Österreichisches Staatsarchiv, Wien

Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft

Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen.

Österreichisches Staatsarchiv, Wien

Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft

Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen.

Österreichisches Staatsarchiv, Wien

Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938 Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird. The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD

Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938

Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird.

The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD

Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938

Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird.

The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD

Antijüdischer Terror in Wien 1938 – Ausschnitte aus Amateuraufnahmen von Walter Nitsche und  Lafayette P. Monson, Frühjahr/Sommer 1938 Amateurfilmer dokumentieren die judenfeindliche Propaganda und die Ausschreitungen gegen Juden in Wien in den Monaten nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich. Neben Bildern von beschmierten oder „wild arisierten“ jüdischen Geschäften enthalten diese Amateurfilme auch kurze Aufnahmen einer „Reibepartie“, bei der Juden gezwungen werden, vor den Augen amüsierter Zuschauer Parolen der abgesagten Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs von den Straßen zu waschen. © Österreichisches Filmmuseum, Wien,  EF-NS_011 und  EF-NS_057

Antijüdischer Terror in Wien 1938 – Ausschnitte aus Amateuraufnahmen von Walter Nitsche und  Lafayette P. Monson, Frühjahr/Sommer 1938

Amateurfilmer dokumentieren die judenfeindliche Propaganda und die Ausschreitungen gegen Juden in Wien in den Monaten nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich. Neben Bildern von beschmierten oder „wild arisierten“ jüdischen Geschäften enthalten diese Amateurfilme auch kurze Aufnahmen einer „Reibepartie“, bei der Juden gezwungen werden, vor den Augen amüsierter Zuschauer Parolen der abgesagten Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs von den Straßen zu waschen.

© Österreichisches Filmmuseum, Wien,  EF-NS_011 und  EF-NS_057

Antijüdischer Terror in Wien 1938 – Ausschnitte aus Amateuraufnahmen von Walter Nitsche und  Lafayette P. Monson, Frühjahr/Sommer 1938

Amateurfilmer dokumentieren die judenfeindliche Propaganda und die Ausschreitungen gegen Juden in Wien in den Monaten nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich. Neben Bildern von beschmierten oder „wild arisierten“ jüdischen Geschäften enthalten diese Amateurfilme auch kurze Aufnahmen einer „Reibepartie“, bei der Juden gezwungen werden, vor den Augen amüsierter Zuschauer Parolen der abgesagten Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs von den Straßen zu waschen.

© Österreichisches Filmmuseum, Wien,  EF-NS_011 und  EF-NS_057

Razzia in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 18. März 1938 Das Foto zeigt v.l.n.r. Josef Löwenherz, den Amtsdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde, und die SD-Führer Herbert Hagen und Adolf Eichmann. Bei der Razzia gefundene Belege über Wahlkampfspenden an die Vaterländische Front dienen als Vorwand, um den Wiener Juden eine Sühneleistung von 500.000 Reichsmark durch einen fünfzigprozentigen Aufschlag auf die Kultussteuer aufzuerlegen. Bundesarchiv-Bildarchiv, Koblenz, Bild 152-65-15A
„Juden im Wiener Gefängnis“ Im Gegensatz zum Bildkommentar des antisemitischen Hetzblattes Der Stürmer sind die in Wien inhaftierten Juden nicht wegen krimineller Vergehen, sondern nach vom SD ab 1937 vorbereiteten Listen ausschließlich wegen ihres jüdischen Glaubens oder ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert worden. Unter ihnen befinden sich weltberühmte Wissenschaftler wie der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Heinrich Neumann von Héthars von der Universität Wien. Der Stürmer, Nr. 28/1938
Uniformierte Nationalsozialisten und Zivilisten beobachten eine „Reibpartie“ in Wien, März 1938 In Wien werden Juden gezwungen, mit ätzender Lauge Parolen der Vaterländischen Front von den Straßen zu entfernen. Diese hatte dafür geworben, bei der vom österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg angesetzten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Österreichs zu stimmen. Auf Druck Hitlers wurde die Abstimmung abgesetzt. Jüdische Geschäfte werden beschmiert, geplündert und durch „wilde Arisierung“ in Besitz genommen. American Jewish Joint Distribution Committee Archives, New York, NY
Schaufenster Wien, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_5
Juden werden zum Beschriften jüdischer Geschäfte gezwungen, März 1938 Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H4920_8
Jüdische Passantragsteller vor dem Polizeikommissariat Wien-Margareten, Mai 1938 Die anstehenden Menschen wollen Reisepässe beantragen, um ihre Auswanderung vorzubereiten, bevor die österreichischen Reisepässe einige Monate nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich ungültig werden. Von den Konsulaten vieler Zielländer werden österreichische Pässe bei der Antragstellung für ein Visum aber schon vorher nicht mehr anerkannt. Foto: Albert Hilscher / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, H5175_2
Verzeichnis der im März 1938 für den Norddeutschen Lloyd gebuchten III.-Klasse-Passagiere österreichischer Staatsbürgerschaft Laut dem Jahresbericht 1938 des Sicherheitshauptamtes des Reichsführers SS wandern zwischen 11. März und 31. Dezember 1938 14.487 österreichische Juden nach Nordamerika, 4.844 nach Südamerika, 1.660 nach Zentralamerika, 4.095 nach Palästina sowie 29.250 legal in andere, europäische Staaten aus, während ca. 12.000 illegal in Nachbarstaaten fliehen. Österreichisches Staatsarchiv, Wien
Jüdische Flüchtlinge aus Österreich beim Grenzübertritt in die Schweiz bei Diepoldsau im Kanton St. Gallen, 20. August 1938 Das unübersichtliche Grenzgebiet im Schattenwald wird für viele jüdische Flüchtlinge aus Österreich zum „Tor zur Schweiz“. Wegen der zahlreichen Grenzübertritte in dieser Region wird im Juni 1938 in einer ehemaligen Stickereifabrik in Diepoldsau ein Auffanglager für bis zu 300 Flüchtlinge eingerichtet, das vom Roten Kreuz verwaltet und von der Israelitischen Kultusgemeinde St. Gallen finanziert wird. The New York Times, Paris Office / National Archives, College Park, MD