Export von Menschen und Waren

 

Lange bemüht sich George Rublee, der Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees in London, vergeblich darum, in Berlin zu Gesprächen über eine Erleichterung des Vermögenstransfers jüdischer Auswanderer empfangen zu werden. Die Reichsregierung ist zu solchen Verhandlungen erst bereit, als sie sich davon wirtschafts-politische Vorteile verspricht.

Unter strenger Geheimhaltung handeln Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht und George Rublee um die Jahreswende 1938/39 bei Treffen in London und Berlin eine Vereinbarung aus, die den Transfer eines kleinen Teils der Vermögen der jüdischen Auswanderer mit der Förderung deutscher Exporte verbindet. Der „Schacht-Rublee-Plan“ stößt aber auf beiden Seiten, wenn auch aus sehr unterschiedlichen Gründen, auf scharfe Kritik und wird niemals verabschiedet.

Nachdem sowohl Schacht als auch Rublee aus ihren Ämtern ausgeschieden sind, werden die Verhandlungen auf deutscher Seite von Helmuth Wohlthat und für das Komitee von dessen Vizedirektor Robert T. Pell bis kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges weitergeführt.

Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938 Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen. Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3

Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938

Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen.

Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3

US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938 Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden. National Archives, College Park, MD

US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938

Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden.

National Archives, College Park, MD

Hjalmar Schacht, 1931 Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen. Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733

Hjalmar Schacht, 1931

Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen.

Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733

Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938 Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung. ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin

Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938

Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung.

ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin

Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938 Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert. Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66

Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938

Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert.

Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66

Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938 Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938

Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939 Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939

Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat, 1940 Nationaal Archief, Den Haag

Helmuth Wohlthat, 1940

Nationaal Archief, Den Haag

George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939 Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees. Bettmann Archive / Getty Images

George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939

Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees.

Bettmann Archive / Getty Images

Sir Herbert William Emerson, 1941 Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London

Sir Herbert William Emerson, 1941

Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939 Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt. Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939

Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt.

Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307

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Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938 Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen. Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3

Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938

Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen.

Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3

Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938

Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen.

Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3

US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938 Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden. National Archives, College Park, MD

US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938

Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden.

National Archives, College Park, MD

US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938

Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden.

National Archives, College Park, MD

Hjalmar Schacht, 1931 Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen. Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733

Hjalmar Schacht, 1931

Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen.

Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733

Hjalmar Schacht, 1931

Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen.

Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733

Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938 Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung. ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin

Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938

Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung.

ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin

Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938

Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung.

ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin

Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938 Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert. Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66

Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938

Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert.

Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66

Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938

Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert.

Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66

Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938 Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938

Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938

Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939 Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939

Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939

Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt.

Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366

Helmuth Wohlthat, 1940 Nationaal Archief, Den Haag

Helmuth Wohlthat, 1940

Nationaal Archief, Den Haag

Helmuth Wohlthat, 1940

Nationaal Archief, Den Haag

George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939 Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees. Bettmann Archive / Getty Images

George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939

Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees.

Bettmann Archive / Getty Images

George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939

Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees.

Bettmann Archive / Getty Images

Sir Herbert William Emerson, 1941 Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London

Sir Herbert William Emerson, 1941

Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London

Sir Herbert William Emerson, 1941

Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939 Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt. Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939

Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt.

Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307

Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939

Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt.

Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307

Hermann Göring (sitzend 4. v. li. in weißer Uniform) und Hans Fischböck (sitzend 7. v. li.) bei Beratungen auf dem Donaudampfer Franz Schubert, 25. März 1938 Die Reichsregierung lehnt lange jeglichen Kontakt zum Zwischenstaatlichen Komitee in London ab. Das ändert sich erst, als der österreichische NS-Funktionär Hans Fischböck im Herbst 1938 Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan davon überzeugen kann, in Verhandlungen die Auswanderung der Juden mit einer Förderung des Absatzes deutscher Waren im Ausland zu verknüpfen. Weltbild / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, S300_3
US-Botschaft London an das Department of State mit einer Mitteilung George Rublees an Cordell Hull und Sumner Welles, 25. November 1938 Nach einer streng geheimen Kontaktaufnahme über Mittelsmänner führt der Reichsbankpräsident und ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht im Dezember 1938 in London und im Januar 1939 in Berlin inoffizielle Verhandlungen mit George Rublee über die Auswanderung der Juden. National Archives, College Park, MD
Hjalmar Schacht, 1931 Der „Schacht-Rublee-Plan“ sieht vor, auswandernden Juden einen geringen Teil ihrer Vermögen in Form deutscher Waren mitzugeben, die von einem internationalen Treuhandfonds angekauft werden sollen. Bundesarchiv, Koblenz, Bild 102-12733
Demonstration gegen ein Treffen des Deutsch-Amerikanischen Bundes in Long Island City, 18. November 1938 Die Bewegung zum Boykott deutscher Waren als Protest vor allem gegen die Judenverfolgung in Deutschland findet international immer mehr Unterstützung. ACME Press Photo / Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin
Britischer Aufruf zum Boykott von Nazi-Waren, London 1938 Daher stößt der „Schacht-Rublee-Plan“ überwiegend auf Ablehnung, weil er die weitgehende Enteignung der Juden durch das NS-Regime als gegeben hinnimmt und den Export deutscher Waren fördert. Bundesarchiv, Berlin, R43II-1436a, Bl. 66
Vermerk des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Ernst von Weizsäcker über dem deutschen Botschafter in London erteilte Weisungen, 18. Januar 1938 Nicht nur wegen seiner außerordentlich negativen Aufnahme bei den internationalen jüdischen Organisationen tritt der „Schacht-Rublee-Plan“ niemals in Kraft. Auch der deutsche Außenminister lehnt eine Paraphierung strikt ab und untersagt insbesondere „jede Zusage über die Behandlung der Juden im Inlande“. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366
Helmuth Wohlthat an George Rublee, 2. Februar 1939 Am 19. Januar 1939 wird Hjalmar Schacht als Reichsbankpräsident entlassen und als Verhandlungspartner Rublees durch Helmuth Wohlthat, Ministerialrat in Görings Behörde für den Vierjahresplan, ersetzt. Auswärtiges Amt / Politisches Archiv, Berlin, R 99366
Helmuth Wohlthat, 1940 Nationaal Archief, Den Haag
George Rublee inmitten von Reportern auf der Queen Mary bei seiner Ankunft in den USA, 28. Februar 1939 Ende Februar 1939 beendet George Rublee seine Mission und kehrt in die USA zurück, wo er sich kritischen Fragen zu seinen Verhandlungen mit dem NS-Regime stellen muss. Sein Nachfolger als Direktor des Zwischenstaatlichen Komitees wird Sir Herbert Emerson, der Flüchtlingskommissar des Völkerbunds, was beide Einrichtungen noch näher zusammenrücken lässt. Die Verhandlungen mit der deutschen Regierung übernimmt Robert T. Pell, der Vizedirektor des Zwischenstaatlichen Komitees. Bettmann Archive / Getty Images
Sir Herbert William Emerson, 1941 Foto: Bassano Ltd. / National Portrait Gallery, London
Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: Aus der Glossenkonferenz, 22. Juli 1939 Die Verhandlungen über Modifizierungen des „Schacht-Rublee-Plans“ werden von Wohlthat und Pell noch bis zum Sommer 1939 in London weitergeführt. Dabei sondiert Wohlthat auch die Möglichkeiten einer deutsch-britischen Verständigung. Wohl auch deswegen ist die NS-Propaganda daran interessiert, seine Verhandlungen mit dem Zwischenstaatlichen Komitee als äußerst erfolgversprechend darzustellen, bis der Beginn des Zweiten Weltkriegs diesen schließlich ein Ende setzt. Bundesarchiv, Koblenz, Zsg. 102/18, Bl. 307